Hüftschmerzen

Wenn das Aufstehen schwerfällt oder es beim Gehen zieht, dann kann das an Hüftschmerzen liegen. Schliesslich ist die Hüfte an allen Bewegungen des Oberschenkels mitbeteiligt. Doch woher kommen Hüftschmerzen? Und was kann man dagegen tun?

 

Die Hüfte

Das Hüftgelenk ist das Gelenk zwischen Becken und Oberschenkel. Dieses sogenannte Nussgelenk (eine Sonderform des Kugelgelenks) wird vom Oberschenkelkopf und der Hüftgelenkspfanne gebildet. Die Gelenkkapsel des Hüftgelenkes (eine Bindegewebshülle, die das Gelenk umschliesst) ist die kräftigste und stärkste unseres Körpers. Auch der Bandapparat der Hüfte gehört zu den stärksten des Körpers. Bandapparat bezeichnet die Sehnen und Bänder, die das Hüftgelenk stabilisieren und an seinem Platz halten. Der kugelförmige Oberschenkelkopf sowie die Hüftgelenkspfanne sind von einer Knorpelschicht bedeckt, die ein Aneinanderreiben der Knochen verhindert. Die Gelenkflüssigkeit in dem Spalt zwischen den einzelnen Hüftbestandteilen wirkt wie ein Schmiermittel und verhindert so ebenfalls Reibungen. Gleichzeitig versorgt sie die Gelenkknorpel mit Nährstoffen. Ein Fettkörper sorgt zusätzlich für eine Polsterung und Druckverteilung im Hüftgelenk. Schleimbeutel sind dafür zuständig, dass es zwischen den Sehnen, Muskeln und Knochen der Hüfte nicht zu Reibungen und Irritationen kommt. Eine Reihe Muskeln wie z. B. der Gesässmuskel (M. glutaeus maximus, der grösste Muskel im Körper) ermöglichen die Bewegung des Hüftgelenks und stabilisieren zusätzlich.

 

Arten von Schmerzen

Es gibt prinzipiell zwei Arten von Schmerzen. Akute Schmerzen sind neu aufgetreten und weisen meist darauf hin, dass der Körper mit einer Krankheit oder Verletzung zu kämpfen hat. Sie haben so eine wichtige Warnfunktion für Ihren Körper, da man bei Schmerzen z. B. ein verletztes Bein entlastet und damit weitere Schäden vermeidet. Akute Schmerzen verschwinden deshalb meist, wenn die Schmerzursache, z. B. eine Verletzung, beseitigt ist.
Chronische Schmerzen dauern bereits länger an oder treten immer wieder auf. Das Problem hierbei ist, dass sich häufig keine Ursache mehr feststellen lässt. In diesem Fall werden die Schmerzen zu einer eigenständigen Erkrankung, der Schmerzkrankheit.

 

Ursachen für Hüftschmerzen

Hüftschmerzen können unterschiedliche Ursachen haben. Diese können z. B. Entzündungen, Abnutzungserscheinungen, Muskelschmerzen oder Reizungen sein. Die sogenannte Coxarthrose, also die Arthrose des Hüftgelenks, entsteht durch Abnutzung. Durch Alterung, Fehlbelastung oder Verletzungen verschleisst die Knorpelschicht, die die Gelenksbestandteile überzieht und schützt. Wenn diese Knorpel fehlen, reiben die Knochen direkt aneinander. Das kann zu Entzündungen, Reizungen und Knochenwachstum führen, das die natürliche Bewegung des Hüftgelenks behindert. Dadurch wird die Beweglichkeit eingeschränkt, und das Gelenk beginnt zu schmerzen.

Eine Entzündung der Schleimbeutel oder der Sehnenansätze kann ebenfalls zu Schmerzen in der Hüfte führen. Bei einer Schleimbeutelentzündung schwellen die Schleimbeutel an, sie werden druckempfindlich und können dann Schmerzen beim Gehen, bei Druck oder Belastung verursachen.

Die Entzündung der Sehnen und Schleimbeutel kann durch Überlastung, falsche Haltung, Infektionen oder Rheuma verursacht werden. Auch Osteoporose kann zu Schmerzen in der Hüfte führen. Bei der Osteoporose werden die Knochen porös und können so leichter brechen.

Eine falsche Belastung der Hüfte kann zu Verspannungen der beteiligten Muskulatur führen. Die Muskeln verhärten und schmerzen.

Auch Durchblutungsstörungen oder Reizungen der Nerven können für Schmerzen in der Hüfte verantwortlich sein.

 

Behandlung von Hüftschmerzen

Da die passende Behandlung stark von der Ursache der Schmerzen abhängt, ist es wichtig, bei Hüftschmerzen einen Arzt aufzusuchen. Er kann Ihnen dabei helfen, die geeignete Therapie finden. Bei starker Abnutzung kann es sein, dass das Hüftgelenk durch eine Prothese ersetzt werden muss. Ihr Orthopäde kann Sie hierzu beraten. Auch Medikamente können helfen, die Schmerzen zu lindern und beispielsweise Entzündungen zu hemmen. Es gibt auch eine ganze Reihe nicht-medikamentöser Methoden, die zur Linderung von Hüftschmerzen eingesetzt werden können, wie z. B. Krankengymnastik und die folgenden Therapiemethoden.

TENS ist ein Verfahren, das schon seit vielen Jahren in der Schmerztherapie eingesetzt wird. Durch sanfte elektrische Impulse wird die Weiterleitung der Schmerzreize am Rückenmark teilweise blockiert und die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe angeregt, die für die Schmerzlinderung verantwortlich sind.

EMS, kurz für Elektrische Muskelstimulation, kann zum Training und zur Entspannung der Muskulatur eingesetzt werden. EMS bietet sich vor allem dann an, wenn die Hüftschmerzen auf Fehlbelastungen und Verspannungen zurückzuführen sind.

Bei Schmerzen, die nicht auf Entzündungen zurückzuführen sind, kann auch Wärme dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern. So können Wärmepflaster oder Wärmekissen zur Auflage auf die schmerzenden Stellen genutzt werden.

Immer mehr Ärzte setzen mittlerweile auch alternative Verfahren wie Akupunktur, Lasertherapie oder Ultraschalltherapie zur Behandlung von Hüftschmerzen ein.

 

 

Hinweis:
Diese Seite bietet allgemeine Informationen zum Thema Hüftschmerzen. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/-behandlung geeignet und ersetzen keinen Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.