Fibromyalgie

Das Fibromyalgie-Syndrom (auch: Tendomyopathie) ist ein Schmerzsyndrom, das für die Betroffenen schnell zur Belastungsprobe wird. Es ist gekennzeichnet durch anhaltende Schmerzen im ganzen Körper. Dazu kommen Symptome wie Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche, Verdauungsbeschwerden oder übermässiges Schwitzen. Wenn diese Symptome über 3 Monate vorliegen, kann es sein, dass der Betroffene an Fibromyalgie leidet. Dazu kommt meist noch, dass bei den Betroffenen sogenannte „Tender Points“ vorhanden sind, also bestimmte Punkte am Körper, die schmerzempfindlicher auf Druck reagieren.

 

Schmerzen

Es gibt prinzipiell zwei Arten von Schmerzen. Akute Schmerzen sind neu aufgetreten und weisen meist darauf hin, dass der Körper mit einer Krankheit oder Verletzung zu kämpfen hat. Sie haben so eine wichtige Warnfunktion für Ihren Körper, da man bei Schmerzen z. B. ein verletztes Bein entlastet und damit weitere Schäden vermeidet. Akute Schmerzen verschwinden deshalb meist, wenn die Schmerzursache, z. B. eine Verletzung, beseitigt ist.
Chronische Schmerzen dauern bereits länger an oder treten immer wieder auf. Das Problem hierbei ist, dass sich häufig keine Ursache mehr feststellen lässt. In diesem Fall werden die Schmerzen zu einer eigenständigen Erkrankung, der Schmerzkrankheit. Fibromyalgie geht mit chronischen Schmerzen einher. Damit kein Schmerzgedächtnis entsteht, das die Behandlung ggf. erschwert, sollte auch hier möglichst früh ein Arzt aufgesucht werden.

 

Ursachen für Fibromyalgie

Die Ursachen für das Fibromyalgie-Syndrom sind noch unbekannt. Sicher ist aber, dass es sich dabei nicht um eine rheumatische Erkrankung handelt. Es liegen keine Entzündungszeichen vor und die Laborwerte sind meist unauffällig. Möglich ist, dass bei Fibromyalgie-Patienten die Schmerzverarbeitung im Gehirn gestört ist. Das Schmerzzentrum reagiert stärker auf Schmerzreize, als es bei gesunden Menschen der Fall ist. Dadurch werden teils auch Berührungen oder Bewegungen, die von Gesunden nicht als Schmerz wahrgenommen werden, von Betroffenen als schmerzhaft empfunden.

Die ÄrzteZeitung berichtete, dass bei Fibromyalgie-Patienten eine geringere Dichte an C-Fasern festgestellt wurde. Diese Nervenfasern sind für die Weiterleitung von Schmerzreizen verantwortlich. Aus diesem Grund ist nun auch eine Beteiligung der Nervenfasern am Fibromyalgie-Syndrom in der Diskussion (da dies ein vieldiskutiertes Thema der Medizin darstellt, folgen Sie diesem Link zu einer Google-Suche zum Thema).

Stress kann ebenfalls an der Entstehung eines Fibromyalgie-Syndroms beteiligt sein. Dazu kommt, dass bei einem Teil der Betroffenen psychische Leiden wie Depressionen oder eine Angststörung mit Fibromyalgie einhergehen.

 

Behandlung von Fibromyalgie

Zuerst einmal ist es wichtig, bei Schmerzen generell einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann feststellen, um welche Art von Erkrankung es sich handelt. Schmerzen können neben Fibromyalgie auch auf eine ganze Reihe anderer Erkrankungen hinweisen, darunter auch bösartige. Eine genaue Untersuchung der Schmerzursache ist daher unerlässlich. Da das Fibromyalgie-Syndrom so viele unterschiedliche Ausprägungen haben kann, ist ein ganzheitlicher Behandlungs-Ansatz wichtig. Es gibt dabei unterschiedliche Therapie-Methoden. Neben Aktivitäten wie ein auf den Betroffenen zugeschnittenes Training, Akupunktur und bestimmten Medikamenten können unter anderem auch eine Gesprächstherapie, TENS, Biofeedback, Massagen und Wärme zur Linderung der Schmerzen beitragen.

TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation) wird schon seit Jahren zur Therapie akuter und chronischer Schmerzen eingesetzt. Mittels sanfter, angenehmer elektrischer Impulse können Schmerzen gelindert werden. Das funktioniert auf zwei Arten. Die Impulse können zum einen dazu beitragen, dass die Weiterleitung der Schmerzreize am Rückenmark blockiert wird. Zum anderen können sie die Ausschüttung körpereigener Stoffe anregen, die eine schmerzlindernde Wirkung haben.

Wärmetherapie kann ebenfalls zur Linderung von Fibromyalgie-Schmerzen beitragen. Auch Massagen können unter Umständen hilfreich sein.

Biofeedback kann die Betroffenen dabei unterstützen, besser mit dem Fibromyalgie-Syndrom umzugehen. Beim Biofeedback werden Körpervorgänge wie Puls oder Muskelspannung, die sonst nicht bewusst wahrgenommen werden, von einem Gerät sichtbar gemacht. Veränderungen dieser Vorgänge können auf diese Weise sofort erlebt werden. Das kann einerseits dazu genutzt werden, Strategien zu entwickeln, mit dem Schmerz umzugehen und evtl. Techniken zur Schmerzlinderung zu erlernen. Zum anderen ist es für viele Betroffene ein gutes Gefühl, wenn sie merken, dass sie bewusst Einfluss auf ihre Körpervorgänge nehmen können und diesen nicht hilflos ausgeliefert sind.

 

 

Hinweis:
Diese Seite bietet allgemeine Informationen zum Thema Fibromyalgie. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/-behandlung geeignet und ersetzen keinen Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.