Phantom-/Amputationsschmerzen

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Nach dem Verlust eines Körperteils, z. B. durch eine Amputation oder einen Unfall, leiden viele Betroffene unter Phantomschmerzen. Sie spüren dann Schmerzen in dem nicht mehr vorhandenen Körperteil. Auch die Amputation selbst kann Schmerzen verursachen, die dann am Stumpf des amputierten Körperteils spürbar werden. Dabei kann beispielsweise die Operationsnarbe schmerzen, aber auch andere Gründe für Stumpfschmerzen sind möglich.

 

Ursachen von Phantomschmerzen

Die genauen Ursachen für Phantomschmerzen sind nicht abschliessend geklärt. Eine Theorie ist, dass die Nerven und Blutgefässe am Stumpf des fehlenden Körperteils gereizt und evtl. durch Narben gestört werden. Das könnte bei der Entstehung von Phantomschmerzen eine Rolle spielen.
Eine andere Theorie ist, dass das Gehirn durch das Fehlen eines Körperteils umstrukturiert wird. In dem Bereich des Gehirns, der für Tast- und Schmerzreize zuständig ist, sind alle Körperteile wie auf einem Lageplan vertreten. Auch wenn ein Körperteil amputiert wird, wird er nicht von dieser „Karte“ gelöscht. Da von diesem Körperteil aber keinerlei Informationen mehr an das Gehirn gesendet werden, können Informationen von benachbarten Gebieten in den Bereich des amputierten Körperteils „hineinstören“. Umbauten in Gehirnbereichen können so für die Entstehung von Phantomschmerzen mitverantwortlich sein.

 

Ursachen von Stumpfschmerzen

Wenn der Stumpf des fehlenden Körperteils schmerzt, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen können das Schmerzen sein, die durch die Operation und die Wundheilung ausgelöst werden. Auch Blutergüsse und Reizungen wegen schlecht sitzender Prothesen können Schmerzen verursachen.

Die Nerven, die bei einer OP zwangsweise durchtrennt werden, können ebenfalls für Stumpf- und Amputationsschmerzen verantwortlich sein. Schliesslich führen sie nicht mehr zu ihrem ursprünglichen „Bestimmungsort“, sondern die Nervenenden liegen frei im Stumpf, wo sie Reizen wie Temperatur und Berührung ausgesetzt sind. Das kann ebenfalls zu Schmerzen an der Operationsnarbe und im Stumpf beitragen.

 

Behandlung von Phantom- und Stumpfschmerzen

Zur Therapie von Phantom- und Amputationsschmerzen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Ihr Arzt kann Sie dabei entsprechend beraten und Ihnen helfen, die passende Methode zu finden. Bei Stumpfschmerzen durch schlecht sitzende Prothesen sollten diese nach Möglichkeit angepasst oder durch passende Prothesen ersetzt werden. Hier stehen auch Spezialprothesen zur Verfügung.

Neben Medikamenten können Biofeedback und TENS Sie ausserdem bei der Behandlung von Phantom- und Stumpfschmerzen unterstützen. Auch alternative Verfahren wie Akupunktur, Ultraschalltherapie und Laser-Therapie werden von einigen Arztpraxen zur Schmerzbehandlung eingesetzt.

Biofeedback-Geräte melden dem Anwender körpereigene Funktionen wie Durchblutung und Pulsfrequenz, die sonst nicht bewusst wahrgenommen werden. Dadurch können Betroffene oft leichter Strategien zur Schmerzbewältigung lernen. Gleichzeitig bekommen sie eine sofortige Rückmeldung über körperliche Veränderungen und können so lernen, mit der Beeinflussung welcher körperlichen Funktionen die Schmerzen gelindert werden.

TENS wird seit Jahren erfolgreich zur Schmerztherapie eingesetzt. Dabei fliessen von einem TENS-Gerät sanfte elektrische Impulse, die dazu beitragen können, dass die Weiterleitung der Schmerzreize am Rückenmark blockiert wird. Gleichzeitig kann ein TENS-Gerät die Ausschüttung körpereigener Stoffe anregen, die eine schmerzlindernde Wirkung haben.

 

 

Hinweis:
Diese Seite bietet allgemeine Informationen zum Thema Phantomschmerzen und Amputationsschmerzen. Sie erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit und medizinische Korrektheit. Die bereitgestellten Informationen sind nicht zur Selbstdiagnose/-behandlung geeignet und ersetzen keinen Arztbesuch. Sollten Sie unter den hier geschilderten Beschwerden leiden, suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf.